Für Aristoteles ist ein glückliches - ein gutes und gelungenes - Leben ein tugendhaftes Leben. Um verstehen zu können, wie menschliche Tugenden entwickelt werden können, werfen wir einen Blick auf Aristoteles’ Seelenmodell. Wie die menschliche Seele laut Aristoteles aufgebaut ist, welche Tugenden Aristoteles unterscheidet und wie sie entstehen, erfährst du in diesem Clip.
Aristoteles betont, dass ein glückliches und gelungenes Leben, die eudaimonia, nur durch die Verwirklichung von Tugenden möglich ist. Ein gutes Leben ist für ihn gleichbedeutend mit einem tugendhaften Leben. Er unterteilt die menschliche Seele grob in drei Bereiche: das organisch-vegetative Vermögen, das sinnlich-begehrende Vermögen oder Strebevermögen und das rationale, vernünftige Vermögen. Diese Teile wirken aufeinander ein, wobei die Vernunft die entscheidende Rolle spielt. Aristoteles unterscheidet zwischen dianoetischen (verstandesmäßigen) Tugenden und ethischen Tugenden (Charaktertugenden). Die dianoetischen Tugenden, wie Wissenschaft, Einsicht, Weisheit, Kunst und Klugheit, entstehen durch reine Verstandestätigkeit und Lehre.